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Um nur Zuhause zu sitzen, bin ich zu jung

AuWiHo e.V. – so heißt der Verein, dessen Vorsitzender Steffen Paetznick ist. 2017 hat er den Verein mit anderen Teilnehmenden des BIWAQ-Projekts in Brandenburg an der Havel gegründet. AuWiHo e.V., das steht für Arbeiten und Wohlfühlen in Hohenstücken. Im BIWAQ-Projekt in Brandenburg-Hohenstücken ist der 34 jährige Vereinsgründer vor allem für den Cafébetrieb zuständig. Zweimal pro Woche organisiert er den Einkauf und backt für den Verkauf. Alle zwei Wochen trifft sich der Verein, um den Aufbau eines Stadtteilbetriebs voranzutreiben.

„Ich war vom ersten Tag an dabei“, berichtet Steffen Paetznick. Andere Interessierte sind schon in den ersten Monaten abgesprungen. „Die haben gedacht, dass hier jetzt schnell neue Arbeitsstellen geschaffen werden. Aber das geht nicht von heute auf morgen.“ Paetznick hat Erfahrung mit der Vereinsarbeit. Der gelernte Maler und Lackierer hat schon einmal versucht, einen eigenen Verein zu gründen. Gemeinsam mit einem Freund hat er als Tanzlehrer Kindern und Jugendlichen das Tanzen beigebracht. Aus dieser Zeit weiß er, dass eine Vereinsgründung viel Arbeit bedeutet und viele Absprachen notwendig sind.

Paetznick kam nach vierjähriger Arbeitslosigkeit zu BIWAQ. Nach einer Krebserkrankung konnte er nicht mehr in seinem erlernten Beruf arbeiten, das attestierte ihm auch sein Arzt. Trotzdem suchte Paetznick weiter nach einer Arbeitsstelle. „Um nur Zuhause zu sitzen, bin ich zu jung“. Auf einer Jobmesse erfuhr er von BIWAQ. „Mit dem zuständigen Mitarbeiter wurde ich zusammen eingeschult, da habe ich ihm meine ganze Geschichte erzählt. So erfuhr ich von BIWAQ“.

Aufgrund seiner gesundheitlichen Einschränkungen schätzt der Malergeselle seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt als sehr gering ein. Seine beruflichen Ziele habe er inzwischen „sehr weit runtergeschraubt“. Umso mehr hofft er, den Cafébetrieb ausbauen zu können, um dort mehr als nur ehrenamtlich zu arbeiten. In dem Café wird Rücksicht auf seine Schwerbehinderung genommen. Durch erwirtschaftete Einnahmen und beantragte Zuschüsse stehen die Chancen gut. Auf dem Brandenburger Arbeitsmarkt ist so eine Stelle kaum zu finden.
Deshalb engagiert sich Steffen Paetznick umso mehr in seinem Quartier. In Hohenstücken ist er aufgewachsen und seine Familie lebt auch heute noch dort. Dass das Quartier mancherorts als sozialer Brennpunkt verschrien ist, bewegt ihn nicht zum Umzug. Ganz im Gegenteil: „Hohenstücken soll zusammenwachsen“, wünscht sich Steffen Paetznick, „und ich möchte da mitwirken“.

Der Stadtteilbetrieb ist im Internet unter www.quartiersbetrieb-hohenstuecken.de zu finden.


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