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Neuer Start ins Berufsleben

10 Jahre war Andrea Siegbert arbeitslos, bevor sie mit einer Qualifizierung zur Servicekraft im Gastgewerbe eine neue berufliche Chance ergreifen konnte. Seit Februar 2017 nimmt die 34-Jährige am Wittener BIWAQ-Projekt „Förderband Annen-Heven“ teil. In einem Integrationshotel erlernt sie relevante berufspraktische Kompetenzen und hofft, nach Abschluss der Qualifizierung eine Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe beginnen zu können.

Andrea Siegbert war zehn Jahre arbeitslos, bevor sie vom Wittener BIWAQ-Projekt „Förderband Annen-Heven“ erfuhr. Bereits bei der Wahl ihres Ausbildungsberufes musste die junge Frau sich gegen eine Berufsausbildung in ihrem Wunschberuf entscheiden. Aufgrund einer Skolioseerkrankung schieden Berufe aus, die überwiegend im Stehen verrichtet werden müssen oder körperlich stark belastend sind. Nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss gelang es der Bürogehilfin nicht, im erlernten Beruf Fuß zu fassen. Sie arbeitete mehrere Jahre als „Ein-Euro-Jobberin“ im Büro eines Gastronomieunternehmens. „Wenn Not am Mann war, habe ich in der Gastronomie ausgeholfen. Da habe ich gemerkt, dass mir das mehr Spaß macht als die Arbeit im Büro und dass ich das körperlich kann“, resümiert Frau Siegbert die vergangenen Jahre.

Von der Möglichkeit, eine Qualifizierung zur Servicekraft im Gastgewerbe im Rahmen des Wittener BIWAQ-Projekts zu machen, erfuhr sie bei einem Termin im Kolpingzentrum Ruhr, zu dem ihre Fallmanagerin sie geschickt hatte. Nach einem zweimonatigen Praktikum begann die 1,50 m große Frau im Februar 2017 die Qualifizierung im kooperierenden Hotel. Das Ardey-Hotel ist ein 3-Sterne Stadt- und Tagungshotel. Eine Besonderheit ist, dass das Hotel ein integrativer Betrieb ist. Rund die Hälfte der Beschäftigten sind Menschen mit Behinderung. Gemeinsam mit Menschen ohne Behinderung arbeiten sie in allen Bereichen des Betriebsablaufs.

Gästebewirtung, Frühstückservice, Thekendienst und Tagungsbetreuung sind nur einige der vielzähligen Aufgaben, die Andrea Siegbert im Rahmen ihrer sechsmonatigen Qualifizierung zur Servicekraft im Gastgewerbe täglich in dem Wittener Hotel erledigt. Die Qualifizierungsinhalte werden überwiegend anhand der im Tagesgeschäft anstehenden Aufgaben vermittelt. Ausbildungsinhalte, die im Berufsalltag nicht so häufig vorkommen, wie aufwendige Serviettenfalttechniken, werden in ruhigeren Phasen geübt. Die theoretische Ausbildung findet einmal wöchentlich beim BIWAQ-Teilprojektpartner Kolping Bildungszentrum Ruhr in Wetter statt. Neben dem Theorieunterricht begleiten und beraten die Mitarbeiter des Kolping Bildungszentrums alle Projektteilnehmenden während der gesamten Projektlaufzeit.

Die sechsmonatige Qualifizierung kann für die Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe angerechnet werden. Der Beginn der Ausbildung ist auch das Ziel von Frau Siegbert: „Ich hoffe, dass ich eine Ausbildungsstelle finde. Aber warum sollte das nicht klappen? Meine Vorgängerin hier bei BIWAQ hat es ja auch geschafft.“

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